Hardware für die Videoastronomie- Was man so braucht, wenn man seine Videokamera ans Fernrohr stöpseln will -[ Videosysteme | Kabel | Kameratechnik | Fernrohranschluß | Stromversorgung | Computertechnik ] [ Andere Websites zum Thema | Copyright und Disclaimer ] |
AufzeichnungsverfahrenEs gibt zwei Möglichkeiten, Videoastronomie zu betreiben. Einmal wird das Videosignal zunächst auf Band aufgezeichnet, so daß man nur den Camcorder mit zum Beobachten schleppen muß. Die Aufzeichnung wird dann später zuhause wieder abgespielt und das Videosignal digitalisiert und ausgewertet. Dabei entstehen aber Verluste und Verfälschungen der Information durch die Aufzeichnung, insbesondere, wenn man analoge Aufzeichnungsverfahren benutzt. Bei der Direktaufzeichnung spart man sich die Zwischenspeicherung ein, indem man den Computer mit der Digitalisierung direkt an die Kamera anschließt und auf den Zwischenschritt der Aufzeichnung verzichtet. Gerade wenn analoge Signale im Spiel sind, etwa von kleinen Kameramodulen oder älteren Camcordern, bietet die direkte Aufzeichnung Laptoptechnik einen enormen Gewinn an Bildqualität. |
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Direkte
Aufzeichnung |
Man benutzt einen
handelsüblichen
PC, in den eine Framegrabberkarte eingebaut ist, an die die Videokamera
per Kabel angeschlossen wird. Vorteil ist das gute
Preis-Leistungsverhältnis
und die enorme Kapazität der Festplatte des PCs, vor allem aber,
das
die Framegrabberkarte sehr preiswert wird, wenn man keine
Echtzeitfähigkeit
braucht und auf extrem billige Multimedia-Hardware zurückgreifen
kann.
Nachteil ist, daß das System einen Netzanschluß braucht und
ein PC nicht mobil ist. Daher kommt so ein System nur für die
Terrasse
oder die Sternwarte in Frage, aber nicht für einen Feldeinsatz. Es
gibt zwar einige, die behaupten, es sei doch möglich, aber ich
kenne
keine regelmäßigen Beobachtungen, die so gewonnen werden. Es
ist einfach unhandlich.
Durch die Laptoptechnik wird die
Direktaufzeichnung
mobil, weil kompakt, leicht und batteriebetrieben. Es gibt sowohl
analoge
Framegrabber als auch FireWire-Schnittstellen, die in den PCMCIA-Slot
eines
handelsüblichen Laptop passen. Leider sind solche Systeme noch
recht
teuer, vor allem, wenn direkt digital aufgezeichnet werden soll.
Letzteres
bietet die ultimative Bildqualität, ist aber leider auch am
kostspieligsten.
PCMCIA-Framegrabber bietet z.B. die Firma
DBS in Bremen an. SONY bietet mit seinen (kostspieligen)
VAIO-Laptops
Geräte an, die direkt einen FireWire-Eingang bieten (Von SONY
i-Link
genannt) oder man kann auch PCMCIA-FireWire-Schnittstellen bei Sphinx
oder bei auch bei IOI kaufen
(Liste
nicht vollständig, bin für Hinweise dankbar)
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FramegrabberWichtigstes Element in einem Direktsystem ist der Framegrabber. So eine Einsteckkarte, sei es für den PCI-Bus für stationäre PCs (und MACs), sei es als PCMCIA-Bauform für Laptops hat die Aufgabe, das ankommende Videosignal, sei es FBAS oder S-Video in ein digitales Bild per AD-Wandlung zu transformieren und den Datenstrom möglichst in Echtzeit in den Speicher des PCs zu übertragen. Leider ist es heute bei Analogvideo noch nicht möglich, direkt auf die große Festplatte zu speichern, ohne Bilder auszulassen, das geht mit DV und MPEG-Signalquellen aber auch heute schon. Wer Echtzeit bei Analogsignalen braucht, muß auf einen Industrieframegrabber zurückgreifen, der zunächst in den RAM-Speicher des PC schreibt. |
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Multimedia-
karten |
Die Verarbeitung von Videos im
Computer
hat im Zeitalter des Internet an Bedeutung sehr stark zugenommen - zu
unserem
Vorteil, denn Multimediakarten mit Videoeingang werden immer
häufiger
und billiger angeboten. Solche Karten sind dazu gedacht, Einzelbilder
in
voller Auflösung aus einem Videostrom heraus zu digitalisieren
oder
kleine Videoclips in verminderter Qualität (etwa MPEG 1) zu
erzeugen.
So eine Multimediakarte kann entweder als TV-Karte oder als Grafikkarte
mit Video-In daherkommen.
Wichtig: Eine Multimediakarte sollte auch S-Videoeingänge anbieten (Cinch alleine reicht nicht aus - zu magere Bildqualität) und sich voll in den Video For Windows-Standard eingliedern - das ist leider nicht immer der Fall, weil auf die Treiberqualität wegen des enormen Preisverfalls und des Zeitdrucks immer weniger Wert gelegt wird. Bitte hier auf Umtauschmöglichkeit pochen. Auch die Digitalisierungstiefe ist bedeutend: die Treiber sollten auf jeden Fall volle 8 Bit pro Farbe bei voller Bildauflösung von 756 mal 576 Pixel liefern. Das tun längst nicht alle Karten. Das Public
Domain
Programm GIOTTO
unterstützt alle VfW-konformen Multimediakarten. Zur Zeit liegen
positive
Erfahrungen mit Produkten von MIRO und von ELSA vor.
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Industrie-
framegrabber |
Diese Sorte von Framegrabbern
zeichnet
Videobilder in Echtzeit im vollen Format aus - bislang aber nur im RAM
des Rechners, der daher sehr üppig ausgestattet sein sollte. Zudem
lassen sich Industrieframegrabber sehr gut an die Eigenschaften des
hereinkommenden
Signals anpassen. dafür sind sie aber erheblich teurer als
Multimediakarten.
Es beginnt so ab 600 bis 700 DM.
Die Industrieframegrabber haben neben dem Preis einen Nachteil: Sie kommen mit speziellen optimierten Treibern daher und verlangen auch ein spezielles Software Developement Kit, daß teilweise außerordentlich teuer extra bezahlt werden muß. Individuelle Treiber und SDK machen eine eigene Softwareentwicklung oder wenigstens Anpassung notwendig. das ist der Grund, warum GIOTTO solche Karten nicht unterstützt. Dafür ist die Qualität und Zuverlässigkeit von Hard- und Software in der Regel sehr hoch. Hier hat man die Möglichkeit, besonders viel Geld loszuwerden: Man schließe eine sündteure Dreichip-Industriekamera an einen Dreikanal-Framegrabber an. Die Signalübertragung geht mit getrennten R,G und B-Signalen, was die Bildqualität an die erste Stelle schiebt. Der Unterschied zu digitalen Formaten wie D8 und MiniDV ist aber so klein, daß sich der ungeheure Aufwand nicht mehr lohnt. Typische Hersteller sind DBS,
Data Translation,
Eltec, Matrox uvam.
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FireWire-
Schnittstellen |
Die direkte Übertragung
von digitalen
Videos über eine digitale Leitung, so sollte es immer sein. Dazu
braucht
man eine IEEE 1394-Schnittstellenkarte, die von immer mehr Herstellern
zu immer geringeren Preisen angeboten werden, ASUS bietet sogar schon
ein
ganz passables Mainboard mit dieser Schnittstelle an. Besonderer
Vorteil
ist, daß das Kabel im Betrieb gesteckt werden darf und das sich
dann
die Geräte untereinander absprechen, das alles natürlich
neben
einer vollkommen verlustfreien Übertragung.
Hinweis: Mittlerweile ist die
IEEE1394-Schnittstelle
hinreichend durchgenormt und wird von den allermeisten Herstellen mit
Treibern
und Codecs versorgt. Zudem ünterstützt Windows 98 SE diese
digitale
Schnittstelle, wenn auch erst etwas versteckt. Mit Windows 2000 und
Windows
ME ist das besser. Zur Zeit klappt das Überspielen unter
Umgehung
von VfW, das sich nicht mehr mit digitalen Videoströmen auskennen
soll. Wer aber ein digitales Schnittsystem hat, kann mit deren
Import/Export-Funktionen
trotzdem an jedes einzelne Bild zur Weiterverarbeitung rankommen.
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PCMCIA-
Bauformen |
Alle Framegrabberformen gibt es auch schon in der PCMCIA-Bauform, allerdings erheblich teurer als in der PC-Version. Interessanterweise hat SONY mit der VAIO-Laptopserie Geräte auf den Markt gebracht, die von Haus aus einen recht gut funktionierenden Digitalanschluß mitbringen. Softwareseitig gilt dasselbe wie für die besprochenen PC-Versionen. | |
Videoschnitt-
systeme |
Auch die Videoschnittkarten
lassen sich
als Framegrabber einsetzen, das sogar mit wirklich guter Qualität.
Vor allem bieten sie den Vorteil der Echtzeitdigitalisierung in voller
Auflösung. Nur ist die Bedienung sehr umständlich, da
zunächst
ein Videoclip im AVI oder MPEG2-Format erzeugt wird, der dann über
die Import/Exportfunktion des Videschnittprogramms (etwa Adobe
Premiere,
oder ULead MediaStudio) in Einzelbilder zerlegt werden muß, die
dann
wieder z.B. mit GIOTTO bearbeitet werden können. Das
Auseinandernehmen
funktioniert im gegensatz zur Erstaufzeichnung natürlich
nicht
in Echtzeit.
Hersteller solcher Schnittsysteme werden immer zahlreicher, darunter sind z.B. COMO, FAST, Pinnacle Systems, Canopus. Wer sich dafür interessiert, sollte mal in den Anzeigenteil der Video-Fachzeitschriften schauen. Hinweis: Wegen der rasanten Entwicklung von
Computerleistung
sowie Hard- und Software der Schnittkarten ist die Funktionalität
dieser Systeme sehr unterschiedlich. Ich z.B. habe eine DV500 von
Pinnacle
Systems, die erst nach Umtausch in eine neuere Version sich
überhaupt
installieren ließ, die jetzt aber gut funktioniert, obwohl sie
Video
For Windows umgeht und somit nicht von GIOTTO aus nutzbar ist, entgegen
der Behauptung von Pinnacle. Viele unabhängige Tester (z.B. die Video-X-Homepage)
bescheinigen dagegen den Produkten von Canopus eine besonders gute
Funktionalität.
Allerdings wird die Situation von Monat zu Monat besser. Empfehlenswert
ist, die aktuelle Fachpress und die einschlägigen Webseiten zu
verfolgen.
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Band-
aufzeichnung |
Die andere große Methode
zur Videoastronomie
ist die Aufzeichnung des Videosignals auf Band vor Ort, um dann
später
zuhause auf dem PC die Auswertung vorzunehmen. Dazu spielt man das Band
einfach wieder ab und digitalisiert den Videostrom mit einer
Framegrabberkarte
wie oben besprochen. Der große Vorteil ist, daß vor Ort nur
ein kleiner akkubetriebener Camcorder notwendig ist, der bei heutigen
Minibauformen
sogar in die Hosentasche, aber immer in eine Fototasche passt und
keinerlei
Logistik wie Netzstrom, Kühlung oder zusätzliche
Autobatterien
oder Aggis verlangt. Zudem ist die Beobachtung gleich mit archiviert
und
auswerten kann man dann, wenn man mal Zeit und Lust hat.
Nachteil ist das man ein zusätzliches Gerät braucht, eben den Recorder, wobei der bei einem handelsüblichen Camcorder ja schon in der Kamera enthalten ist. Viel nachteiliger ist der Preis, den man für diese Bequemlichkeit zu zahlen hat, wenn man analog aufzeichnet. Die Bildverluste sind bei VHS so untragbar hoch, daß nur noch in Spezialfällen wie etwa der Bildverstärkertechnik dieses im Grunde veraltete System zur Anwendung kommen sollte. Z.B. Planetenbeobachtung ist mit VHS-Zwischenaufzeichnung sinnlos. Mit S-Video (S-VHS oder Hi8) ändert sich die Situation aber schon deutlich, zwar gibt es immer noch Verluste, die aber schon viel bescheidener ausfallen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Im Spezialfall der Videoanwendung zur Meteorbeobachtung ist wegen der üblichen Bildverstärker die Bildqualität ohnehin begrenzt, so daß der Qualitätsverlust der Aufzeichnung auf VHS nicht zum Tragen kommt, zudem braucht man dort die enorm langen Bandlaufzeiten. Mit digitalen Formaten wie
MiniDV und D8
hat man garkeine Verluste, zudem sind diese Geräte sehr klein,
handlich
und leicht, so daß hier der Nachteil verschwindet und die
Bandaufzeichnung
sogar zum Vorteil wird !
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Geräte-
konfigurationen |
Es stehen drei
Gerätekonfigutrationen
zur Verfügung:
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Sensorbauarten und -empfindlichkeiten |
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Schwarz-Weiß
mit IR-Filter |
So einen Sensor haben viele
Industriekameras.
Man erkennt sie an dem türkisgrünen Filter vor dem
eigentlichen
Sensor oder einem entsprechend purpurn bedampften Plättchen. Je
nach
Sensortyp geht die spektrale Empfindlichkeit von 400 (450) nm bis etwa
700 nm, um dann abgeblockt zu werden. So in etwa haben solche Kameras
die
spektrale Empfindlichkeit des Auges. Aufgrund der Quanteneffizienz von
ca 40 - 50 % und dem Filter haben solche Kameras eine
Mindestbeleuchtung
bei f1.4 Objektiven und Vollaussteuerung von 1 Lux.
Für die Videoastronomie
sind sie sehr
geeignet, da sie an allen so einigermaßen achromatisch
korrigierten
Optiken betrieben werden können. Zudem ist die Empfindlichkeit
recht
respektabel.
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Schwarz-Weiß
ohne Filter |
So einen Sensor haben ebenfalls
viele Industriekameras
und die Mehrheit der billigen Kameramodule. Man erkennt sie an dem
nackten
Sensor, der silbrig oder aufgrund seiner Struktur in Regenbogenfarben
schimmert.
Je nach Sensortyp geht die spektrale Empfindlichkeit von 400 (450) nm
bis
etwa 1100 nm. Aufgrund der Quanteneffizienz von ca 40 - 50 % und dem
nun
fehlenden Filter haben solche Kameras eine Mindestbeleuchtung bei f1.4
Objektiven und Vollaussteuerung von 0.5 Lux.
Für die Videoastronomie
sind sie leider
nur mit einigen Einschränkungen geeignet, da sie nur mit
Spiegeloptiken
(hier aber allen, wie Newton, Schiefspiegler, Maksutov,
SchmidtCassegrains
etc.) oder mit superteuren Apochromaten betrieben werden können.
Schon
ein langbrennweitiger Refraktor führt zu lausiger Schärfe und
Kontrast. Dafür ist die Empfindlichkeit nicht zu schlagen !
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Farbkamera mit Streifenfilter | Das ist der Sensor, der in
allen, außer
den ganz teuren und hochwertigen Camcordern benutzt wird. Über
jeder
Pixelspalte liegt ein Streifenfilter, alle drei Pixelspalten jeweils
für
jede Farbe. Das bedeutet, daß die Farbauflösung in
horizonztaler
Richtung etwa nur ein Drittel wie die Helligkeitsauflösung
beträgt,
die die Information aus allen drei Teilfarben nutzt. Farbige Einchipper
können aus diesem Grunde nicht so scharf sein. Da ohnehin bei der
Aufzeichnung (zumindest beim alten analogen Verfahren) beim Farbsignal
Bandbreite verloren geht, ist das tragbar. Bei den neuen digitalen
Recordern
ist der Effekt aber doch erkennbar. Dennoch, man kann damit leben, da
nur
die allerfeinsten Details und hier nur die Farbe, nicht aber die
Bildschärfe
in Helligkeit betroffen ist.
Für die Videoastronomie sind sie eigentlich nicht so sehr empfehlenswert, da der Streifenfilter viel Licht schluckt und die Vollaussteuerung bei f1.4 erst bei etwa 6 Lux erreicht wird. Dazu kommt die prinzipbedingte leichte Farbunschärfe. Wenigstens sind diese Chips nur für den sichtbaren Spelktralbereich empfindlich, da sie mit einem zusätzlichen IR-Sperrfilter ausgestattet sind. Also tun es alle hinreichend farbkorrigierten Optiken. Dennoch: Weil die
Einchipcamcorder auch
im Digitallager (im alten analogen gibts garnichts anderes mehr ...)
den
Löwenanteil stellen und auch so ein recht respektables
Preis-Leistungsverhältnis
haben, müssen wir mit diesen Chips leben: Auch mit ihnen kann man
gute Astrovideos machen. Nur erwartet bitte hier keine Wunder.
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Night Shot,
0 Lux, etc. |
Etwas preiswertere Camcorder
(allesamt
Einchipper mit Farbstreifenfilter), insbesondere von SONY bieten die
Möglichkeit,
Videos auch bei absoluter Dunkelheit zu drehen. Das ist aber nur mit
einem
Trick möglich. Der IR-Sperrfilter wird weggeschwenkt und das
Objekt
mit IR-LED beleuchtet. Daß das nicht bei Astroobjekten
funktioniert,
dürfte wohl nicht überraschen. Lediglich die
Lichtempfindlichkeit
wird etwa ums Doppelte gesteigert, da ja die Absorbtion des IR-Filters
wegfällt. Dafür fällt die Farbe fast vollkommen aus,
aber
eben auch nicht ganz. Das Ergebnis ist fragwürdig.
Trotzdem: für die
Videoastronomie sind
solche Spielereien unbrauchbar.
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Dreichip-Kamera | Hier spielt die Musik, wenn man
farbige
Astrovideos von helleren Objekten in Topqualität machen will ! Bei
Dreichip-Kameras wird der Strahlengang in einem dichroitischen
Farbteilprisma
auf drei CCD-Chips gelenkt, je einen für Blau, Grün und Rot.
Dabei steht jeder Farbe die volle Pixelanzahl ohne jede
Einschränkung
zur Verfügung, zudem gibt es aufgrund der getrennten Sensoren kein
Übersprechen zwischen den Farbkanälen. Dichroitische
Farbteiler
haben einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als Farbfilter in
Durchsicht,
so daß die typische Lichtempfindlichkeit bei Vollaussteuerung
etwa
3 Lux beträgt. Über die Qualität der Farbbilder besteht
kein Zweifel, sie ist auf keine andere Weise zu erhalten. Es ist sogar
möglich, die differentielle Refraktion in größeren
Höhen,
also im Bogensekundenbreich eindeutig nachzuweisen. Keine andere
Technik
vermag das.
Für die Videoastronomie taugen solche Kameras vor allem für hochwertige Bilder von Mond und Planeten, wo genug Licht zur Verfügung steht und es auf sehr hohe Schärfe und Farbtreue ankommt. Für Meteorbeobachtung mittels der grünen Bildverstärker sind sie Overkill. Auch spielt die superbe Farbe bei Transits, Bedeckungen und der Sonnenbeobachtung weniger eine Rolle, allerdings ist die ebenso superbe Schärfe hier nützlich. Ein Wermuthstropfen bleibt doch:
Dreichipper
sind ausgesprochen teuer. Man schiebt schon ein veritables Monatsgehalt
über den Ladentisch, um so eine Kamera zu erwerben. Dafür ist
der einzige digitale Camcorder mit abnehmbarem Objektiv ein Dreichipper
und damit ein Traum für jeden Planetenbeobachter. Die Ergebnisse
sprechen
für sich.
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Bauformen von Videokameras |
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Kameramodule | Die
preiswerteste
Art von Kamera sind die kleinen Kameramodule, die in der
Überwachungstechnik
gebraucht werden. Man bekommt sie hauptsächlich bei
Elektronikshops
und im Versandhandel. Die Preise liegen so um die 80 bis 200,- DM.
Kameramodule
benutzen kleine Einschraubobjektive, die über einem Drittel- oder
Viertelzollchip sitzen, wobei man die Objektive leicht durch
Herausschrauben
entfernen kann. Es gibt auch Farbkameras mit Streifenfiltersensoren.
Die
Objektive sitzen selbst als Einschraubmodul in einer kleinen Halterung
über dem CCD-Sensor und sind in der Regel mit einem M13-Gewinde
zum
Einstellen des Fixfokus ausgestattet.
Aufgrund des extrem geringen Preises setzt man hier CCD-Sensoren ein, die nicht die volle Auflösung des PAL-Systems haben, sondern nur etwa 500 x 576 Pixel aufweisen. Der Verlust an horizontaler Auflösung ist jedoch recht moderat, so daß hier kaum Unterschiede zu Kameras mit Vollauflösung bestehen. Bei Farbstreifensensoren tritt natürlich dadurch ein weiterer Verlust an Schärfe auf. Kameramodule liefern ein ganz normgemäßes Analog-Fersehsignal. Man kann es festhalten und speichern, indem man es direkt in einen Framegrabber einspeist und digitalisiert oder indem man es auf Videoband zwischenspeichert. Wegen der drastisch besseren Bildqualität sollte das in einem digitalen Format und nicht mehr auf herkömmlichenm VHS erfolgen. Hinweis: Einen digitalen Videorekorder zum zivilen Preis bekommt man dadurch, indem man sich einen D8-Camcorder kauft und die Eingänge freischalten läßt, was bei D8 auch für die Analogeingänge gilt. Hier kann man dann das Kameramodul anschließen und in Topqualität aufzeichnen. Wichtig: Solche
Minimodule regeln die Belichtung von selber, indem der Shutter und die
elektronische Verstärkung (AGC genannt) automatisch der
Gesamthelligkeit
des Bildes nachgeführt wird. Diese Automatikfunktionen lassen sich
nicht ohne weiteres abschalten, so daß es bei Planetenaufnahmen
zur
Überbelichtung des kleinen Planetenscheibchens kommen kann. Mond-
und hinreichend gefilterte Sonnenaufnahmen sowie die Aufnahme von
Bildverstärkerbildern
sind wegen deren gleichmäßiger Helligkeitsverteilung nicht
betroffen.
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Industriekameras | Industriekameras werden
für die Anwender
gebaut, die eine Kamera brauchen, die mit großen Sensoren
(heutzutage
Halbzoll), die manuell in Verstärkung, Gamma und Shutter
einstellbar
sein sollen und die mit Sensoren in Vollauflösung, also mit etwa
450000
Pixeln bestückt sind. Wem also die Einschränkungen der
kleinen
Kameramodule nicht passen, muß zu den etwa dreifach bis
fünffach
so teuren Industriekameramodulen greifen. Auch hier gibt es wieder
Schwarzweiß-Versionen
und Farbkameras sowohl mit einem als auch mit drei Chips.
Zudem lassen sich Industriekameras mit und ohne IR-Filter betreiben und etwas kostspieligere Exemplare beherrschen sogar Triggermodi und Langzeitbelichtung, das allerdings nur mit außerordentlich komplexer Synchronisation. Hinweis: Auch Industriekameras liefern zunächst einmal ein vollkommen normgerechtes Fernsehsignal in BAS, FBAS oder S-Video. Einen digitalen Videorekorder zum zivilen Preis zum Aufzeichnen dieser Signale bekommt man dadurch, indem man sich einen D8-Camcorder kauft und die Eingänge freischalten läßt, was bei D8 auch für die Analogeingänge gilt. Hier kann man dann die Industriekamera anschließen und in Topqualität aufzeichnen. Noch ein Hinweis:Anstelle
einer farbigen
Industriekamera bietet sich an, sich eine alte gebrauchte EX1
oder
EX2
von Canon zuzulegen, die schon unter 1000 DM in Kleinanzeigen angeboten
werden. Das sind Hi8-Einchipper mit Halbzollsensoren mit abnehmbarem
Objektiv.
Während der Bandteil natürlich nicht mehr modernen
Ansprüchen
genügt, ist der Kamerateil immer noch sehr gut, bietet sogar
Langzeitbelichtung
! Das Analogsignal kann man ja direkt digitalisieren oder auf einem
freigeschalteten
D8-Camcorder in moderner Digitalqualität festhalten.
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Camcorder mit festem Objektiv | Es liegt nahe, den Camcorder,
der ohnehin
im Hause ist, auch zur Astronomie zu nutzen, indem man ihn einfach
hinters
Okular des Fernrohrs hält oder den Phosphor eines
Bildverstärkers
abfilmt. Warum nicht ? Das fest eingebaute Objektiv macht die
Ankopplung
an ein Fernrohr zwar schwieriger, aber es ist eigentlich kein
Hindernis,
wenn man zu einer Art Okularprojektion greift. Hierbei ist ein
langbrennweitiges
Plösslokular (2"/50 mm z.B.) oder auch ein langbrennweitiges
Longview-Okular
sehr empfehlenswert, da es einen weit außerhalb liegenden
Augenpunkt
hat (der dann im Inneren des Videoobjektivs in die Nähe dessen
Eintrittspupille
rückt. So werden die allfälligen Vignettierungen auf ein
Minimum
reduziert. Scharfstellen und sogar Zoomen funktioniert problemlos.
Um einen möglichst guten Einblick des Camcorders in das Okular zu gewährleisten, müssen die optischen Achsen von Okular und Camcorderobjektiv genau fluchten. Aus der Hand zu filmen ist daher kein Genuß und liefert in der Regel keine verwertbaren Ergebnisse. Sehr empfehlenswert ist eine Art Tragschiene am Fernrohr anzubringen, auf die der Camcorder mit einer Stativschraube (Fotohandel ...) befestigt wird. Bis auf wenige sehr teure Modelle sind sämtliche Camcorder mit Festobjektiv Einchipper mit Farbstreifenfilter. Wegen der drastisch besseren Bildqualität sollte man sich bei einer Neuanschaffung nur noch für ein Digitalmodell, sei es MiniDV oder D8 entscheiden. Analoge Formate wie VHS-C oder Hi8 sind Auslaufmodelle und habe deutlich unterlegene Bildqualität der Aufzeichnungen. Wichtig: Einige besonders Schlaue
meinen,
das Objektiv eines Camcorders ausbauen oder gar absägen zu
können.
Das wird mit Garantie eine Katastrophe, denn bei allen heutigen
Camcordern
mit fest eingebautem Objektiv ist die Optik vor dem Sensor so
untrennbar
mit der Mechanik und Elektronik des gesamten Gerätes verbunden,
daß
ein Ausbau der Optik das Gesamtgerät zerstören würde,
z.B.
haben Elektronikgruppen Mehrfachfunktionen und sind gleichzeitig
tragende
Teile und Linsen sind in ihre Fassungen eingeklebt usw. Ich habe noch
niemals
vom Erfolg einer solchen Operation gehört. Es geht einfach nicht.
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Camcorder mit Wechseloptik | Ohne den Zwischenschritt der
etwas windigen
Okularprojektion mit dem Camcorder gleich in den Fokus vom Fernrohr zu
gehen, dazu braucht man einen Camcorder mit Wechseloptik. Im
Amateurlager
gibt es genau ein Modell, die CANON XL1, die darüberhinaus auch
ein
extrem hochwertiges Dreichip-Modell im MiniDV-Format ist und daher
Topleistung
bietet. Leider auch einen Toppreis. Die Montage ist denkbar einfach und
solide: Canon bietet einen Adapter vom Videobajonett zum normalen
EOS-Bajonett
an, der auf jeden X-beliebigen T-Ring passt.
Wer Planetenbeobachter und seine Himmelswanderer in höchster Farbtreue und Schärfe aufzeichnen will, für den ist dieser Camcorder sicher eine Überlegung wert, auch eignet er sich optimal zum Aufzeichnen von Sonnenfinsternissen, Bedeckungen und Transits, weil mit der Wechseloptik alle möglichen Kleinbildobjektive angeschlossen werden können. Eine Industrie-Dreichipkamera an einen freigeschalteten D8-Camcorder anzuschließen, wäre genauso teuer und ist deshalb nicht empfehlenswert. Dieses Modell ist aber in der Astronomie mit Bildverstärkern Overkill. Hinweis: Eine wesentlich preiswertere Alternative
(etwa ein
Drittel) öffnet sich dem, der auf Farbe verzichten kann oder mit
der
Farbtreue eines billigen Farbmoduls zufrieden ist: Man läßt
sich einen D8-Camcorder freischalten und schließt einen externen
Kamerkopf an die Analogeingänge des D8-Kamcorders an. D8 ist
dasselbe
wie das Top-Format MiniDV, benutzt nur die alten aber sehr preiswerten
Hi8-Kassetten.
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Videorecorder | Benutzt man ein Kameramodul
oder eine Industriekamera,
so muß man das Signal auf Band aufzeichnen, wenn man das Signal
archivieren
will. Dazu hat man folgende Alternativen, wenn man die praktisch
verschwundenen
analogen Camcorder mit externen Eingängen
wegläßt:
Hinweis: So gut wie alle Videorecorder sind netzabhängig. Es gibt zwei Ausnahmen, die sie für den Einsatz auf freiem Feld qualifiziert: Der Video-Walkman von SONY und einige wenige Recorder, die man auch an einer 12-Volt Autobatterie für Campingzwecke betreiben kann. Abhilfe wäre hier ein Spannungswandler, der wegen der Störungen aber unbedingt ein Sinus-Spannungswandler sein muß. Der Stromverbrauch ist aber beträchtlich, so daß man ein großen Bleigel-Akku oder eine zweite Autobatterie braucht. |
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Anschluß ans FernrohrVerbleibt die Frage, wie man eine Videokamera ans Fernrohr montiert, wenn man mit hoher Vergrößerung arbeiten will, etwa zur Planetenbeobachtung, der Aufnahme einer Bedeckung oder eines Transits, eines Sonnenflecks oder eines Monddetails. |
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Kameramodule | Bei Kameramodulen
kommt man
sehr leicht an den eigentlichen Sensorchip heran, indem man das kleine
Einschraubobjektiv ganz einfach aus der Fassung herausschraubt. Danach
ist man allerdings auf die Hilfe eines befreundeten Mechanikers
angewiesen,
der einem ein kleines Gehäuse aus Kunststoff oder Metall
zurechtmacht
und vor allem eine Adapterhülse mit 31,8 mm Außendurchmesser
dreht. Wenn man eine Drehbank hat, eine Arbeit von 15 Minuten, tja wenn
...
Hülse, Gehäuse und Modul sind federleicht, leichter als ein Okular, so daß man die ganze Assembly einfach mit einem Okular austauschen kann. Wenn man nun so geschickt ist, die Sensorfläche genau in die Fokalebene eines Okulars zu legen, so kann man beide beliebig zum Aufsuchen und zum Aufnehmen wechseln wie man will, ohne erneut fokussieren zu müssen. Vorsicht: das ist eine etwas kritische Sache, daher ist empfehlenswert, eine Nacht zur exakten Fokuslagenbestimmung des Moduls zu verwenden. Alternativ kann man auch das
M13-Feingewinde
der Objektivhalterung zur Montage benutzen. Bitte hier vorher das
Gewinde
des rausgedrehten Objektivs sorgfältig ausmessen.
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Kameras mit C-Mount | C-Mount bedeutet ein (uraltes)
Gewinde
bei Videokameras, etwa wie das ausgestorbene M42 Gewinde bei Kleinbild.
Dieses Gewinde mit amerikanischen Maßen (25,4 mm x 40 Steigungen
pro inch, 17,52 mm Auflagemaß) ist bei Industriekameras auch
heute
Standard, so daß es z.B. von HAMA Adapterringe von C-Mount zu den
meisten Kleinbildbajonettformen gibt. diese werden dann einfach wie bei
normaler Astrofotografie an einen entsprechneden T-Ring angeschraubt.
Es gibt eine Variante des C-Mount, das CS-Mount. Hier ist das Gewinde das gleiche, nur ist der Abstand Objektiveauflage zum Sensorchip viel geringer. Er beträgt hier 12.5 mm. Mit einem Zwischenring von 5 mm kann man aus einem CS-Mount ein C-Mount machen, was nichts anderes bedeutet, daß C-Mountobjektive an CS-Mountkameras gebraucht werden können, aber nicht umgekehrt. Da Industriekameras in der Regel
auch nur
zwischen 100 und 200 Gramm wiegen, sind die Biegemomente klein und es
ist
keine weitere mechanische Maßnahme notwendig.
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Camcorder mit Festobjektiv | Zugegeben ist es am
schwierigsten, einen
Camcorder mit Festobjektiv an einem Fernrohr anzubringen, aber das soll
kein Hindernis sein, den ohnehin vorhandenen Camcorder auch für
die
Videoastronomie einzusetzen. Die Einkopplung des Bildes geschieht in
einer
Art Okularprojektion, indem man ein ganz langbrennweitiges Okular mit
besonders
großem Augenabstand von der letzten Glasfläche wie etwa ein
Zweizoll-Plössl nimmt. den Camcorder bringt man so an, daß
der
Abstand zwischen Okular und Objektiv minimal wird. Ganz wichtig ist
dabei,
daß die optischen Achsen von Okular und Camcorder-Objektiv
fluchten.
Sehr wichtig ist auch, ein Okular zu nehmen, daß keine
bildfeldabhängige
Vergrößerung hat. Gerade viellinsige Weitwinkelokulare sind
hier sehr anfällig, einfache Plössls kaum.
Der Grund ist folgender: Optisch gesehen muß die Austrittspupille des Okulars ja genau mit der Iris des Auges überseinstimmen, damit es keine Vignettierung gibt. beim Camcorder ist das genauso, nur hier entspricht die Iris des Auges der sogenannten Eintrittspupille, daß heißt dem projizierten Ort der Blende des Objektivs. Nur die liegt praktisch immer tief im Objektiv, so daß schon die Fassung des Objektivs an das Okular stößt, ehe beide Pupillen übereinanderliegen - Fazit: Eine restliche Vignettierung bleibt immer. Dankenswerterweise wird die Abbildungsschärfe davon nicht beeinflusst, nur das Gesichtsfeld wird enger. Fluchten beide optischen Achsen aber nicht, so verschiebt sich die Vignettierung ganz rasant und es kann sehr schnell zum Verschwinden des Objekt durch Vignettierung kommen. In der Praxis ist es kaum möglich, einen Camcorder einfach auf ein Stativ zu stellen und hinters Okular zu halten - das führt nur zu ewigem Kampf mit dem elastisch zurückfedernden Stativ, wenn man versucht, der Erddrehung hinterherzustellen. Praktikabel ist aber, am Fernrohrtubus selbst eine Tragschiene anzubringen, auf die man den Camcorder mit einer Stativschraube aus dem fotoshop befestigt. Materialpreis 20,- plus zwei Stunden Basteln. Lohn der geringen Mühe: Astrovideo für Peanuts, wenn man sowieso einen Camcorder hat. Wichtig I: Es funktioniert zwar, aber macht Probleme, wenn man einfach den Camcorder von Hand hinter das Okular hält. Interessanterweise bewegt sich dabei das Astroobjekt kaum, wohl durch die Wackelei der Bildfeldrand, so daß es immer wieder zu Vignettierungen kommt. Wenn man ein Okular mit einfacher Konstruktion nimmet, etwa ein Plössl, dann funktioniert die Methode schon (GIOTTO sortiert vignettierte Bilder aus), aber bei Weitwinkelokularen versagt die Methode oft, da diese eine bildfeldabhängige Vergrößerung haben. Hier muß man experimentieren, es gibt hier allerdings durchaus Erfolge. Wichtig II: Man kann jedes
Astrovideo versauen,
indem man bei analogen Geräten die Datums und Zeiteinblendung
einschaltet.
Solche Videos kann man getrost wieder löschen, sie sind praktisch
immer nicht auswertbar. Was kommt dabei raus, wenn Datum und Uhrzeit
einander
überlagert werden und wohlmöglich mit dem Objekt
zussammenfallen
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Camcorder mit Wechseloptik | Es gibt nur einen einzigen Camcorder mit Wechseloptik, die Canon XL1. Man nimmt hier das Objektiv vom Camcorder ab und schließt den Body an den EF-Adapter an, der wiederum ein Bajonett zu den Autofokusobjektiven von Canon bietet. Für dieses Bajonett bekommt man problemlos T-Ringe, so daß ab hier wieder der normale Anschluß wie bei der Astrofotografie herhält. Das hat aber zwei Pferdefüße: Zum einen ist der Adapter selber ausgesprochen teuer, zum anderen wiegt der Body mit Akku und Adapter 1900 Gramm, so daß ganz erhebliche Biegekräfte auftreten, denen die sehr festen Stahlbajonette des Adapters allerdings Stand halten. Aber auch der T-Ring und die Fokussiereinheit sollten ganz besonders stark ausgeführt werden, wenn man eine externe Tragschiene vermeiden will. |
Hinweis: So ein moderner CCD-Sensor ist winzig.
Man hat damit
ein Gesichtsfeld von allenfalls einigen Bogenminuten am Himmel und es
ist
sauschwer, überhaupt sein Wunschobjekt auf die Chipfläche zu
bekommen, wenn man nicht weitergehende Hilfsmittel benutzt.
Erfahrungsgemäß
ist es möglich, mit einem ganz besonders sauber justierten Sucher
mit etwas höherer Vergrößerung zu arbeiten, wobei man
sich
der Justage vor jeder Beobachtung vergewissern sollte und wo man auch
ein
beleuchtetes Fadenkreuz benutzen muß. Wesentlich
erfolgsversprechender
ist die Verwendung eines Spiegelkastens, bei dem man zwischen einem
Okular
mit wesentlich größerem Gesichtsfeld und der Kamera hin und
herschalten kann. Wegen der Biegemomente bei schwereren Kameras
muß
der Spiegelkasten extra stabil sein. So ein Spiegelkasten ist bei
Camcordern
mit Festobjektiv allerdings nur schwer realisierbar.
Wichtig: Das Gewicht einer Kamera kann ganz beträchtlich sein, vor allem wenn es sich um einen Camcorder mit Laufwerk, Sucher und Akku handelt. Zumal solche Geräte auch eine gewisse Länge haben. Das erzeugt vorne, wo das Gerät in die Fernrohroptik schaut, ein teilweise ganz erhebliches Biegemoment. Diese Biegekräfte können sogar so groß werden, daß sich nicht nur Teile von Fokussierauszug und Kamera verbiegen, sondern auch Teile abreißen, wobei die Kamera zu Boden stürzt und zumindest schwer beschädigt wird. Diese Gefahr ist besonders bei Erschütterungen und ungewollten Berührungen sehr groß. Bei hohen Biegebelastungen sollte man die Kamera mit einer festen Tragschine stützen, die selber wieder direkt am Fernrohrtubus befestigt ist. Merke: Für Montagezwecke ist das Objektivgewinde ist viel zu schwach, ebenso irgendwelchen flimsigen Madenschräubchen. |
ComputertechnikVideoastronomie benötigt einen Computer, wenn man mehr will, als nur die eigenen Rohaufnahmen auf einem Fernseher anzuschauen. Sinn der Videoastronmie ist es ja gerade, die Multimediatechnik zu astronomischen Zwecken zu nutzen. Als Computer eignet sich eigentlich alles, was leistungsfähig genug ist, mit Videoströmen und schnellen Bildfolgen umzugehen, Echtzeitverarbeitung ist hier aber nicht erforderlich. |
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Minimal-
konfiguration |
Ein Computer ist dann für
die Videoastronomie
brauchbar, wenn er einige Anforderungen erfüllt:
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Leistungs-
computer |
Richtig Spaß macht
Videoastronomie
dann, wenn man sehr aufwendige statistische Verfahren auf die
Bilderflut,
die Video liefert, anwenden kann. Das geht zwar auf etwas älteren
Rechnern wie die Minimalkonfiguration auch, aber die Berechnungen
würden
Tage dauern. Für massiv statistische Auswerteverfahren, wie sie GIOTTO
bietet, ist auch der schnellste Rechner gerade nur ausreichend. So ein
Rechner könnte sein:
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Overclocking | Jeder Computer läuft mit
bestimmten
Taktfrequenzen, die die Geschwindigkeit hauptsächlich von CPU und
Speicher festlegen. diese Taktfrequenzen sind so festgelegt, daß
es noch eine Marge noch oben gibt, die man per Experiment auslosten
kann.
Dadurch kann bis zu 30% faktisch kostenlose Leistungssteiegrung
erreicht
werden. Overclocking erreicht man mit diesen Maßnahmen:
Hinweis: Overclocking ist eine ganze Wissenschaft für sich, die für eine Website für Videoastronomie sprengt. Hier sei auf die einschlägigen Websites verwiesen: Overclockers.com, Tomshardware.com, OCTools.com, 7Volts.com Wichtig: Overclocking bedeutet, einen Computer und seine Teile außerhalb der garantierten Spezifikationen und Grenzwerte zu betreiben. Dadurch kann es zu Funktionsstörungen und in seltenen Fällen sogar zu Schäden kommen. Overclocking kann also immer nur auf eigene Gefahr erfolgen. Sehr wichtig ist, die Leistung nur in sehr kleinen Schritten bis zur Funktionsgrenze zu steigern und bei ersten Anzeichen des Nichtfunktionierens einen Schritt zurückzugehen. Dadurch ist das Risiko, etwas tatsächlich zu beschädigen, sehr gering. |
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Funktionsfähigkeit der
hier besprochenen Verfahren und Produkte kann nicht übernommen
werden.
Jegliche Haftung für Folgeschäden wird ausgeschlossen. Wegen
des experimetellen Charakters der Videoastronomie und des
GIOTTO-Projektes
bin ich aber für Hinweise, Ergänzungen, Korrekturen und
Kritik
immer sehr dankbar, denn nur mit dem freundlichen Feedback kann so eine
Arbeit zu einem Erfolg für alle (dank der Public Domain Idee)
werden.
Andere Websites zum Thema Video in der Astronomie Ich bin nicht der erste, der sich mit der Verwendung von gewöhnlicher Videotechnik in der Astronomie beschäftigt. Eine weitere, schon viel weiter entwickelte Technik wird zur Beobachtung von Meteoren eingesetzt. Es gibt gleich drei weitere Einzelentwickler, die sich mit Videoastronomie beschäftigen: Jürgen Liesmann, mit
seinem
unter JAVA laufenden Bildverarbeitungsprojekt Astro-BV,
Weiterhin gibt es auch Arbeiten von Sirko Molau, die ganz normale Jupiteraufnahmen zu einer Rotationssequenz weiterverarbeiten. Die Video-X Page gibt
über
die aktuellsten Entwicklungen auf dem Videomarkt unabhängig
Auskunft.
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Neueste Version vom 23. Juli 2001. Diese Seite
wurde
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